Unser Leben verglichen mit dem eines Baumes

Bild ©  AnKa SoHa

Stellen wir uns vor, wir wären ein Baum....
Der Stamm unser Körper, Geist und Seele....
Unsere Gefühle und unser Wille sind die Äste und Zweige....
Die Krone unser Haupt....
Die Wurzeln unser Herz....

Das Gefühl und unser Wille hat viele Verzweigungen,
da kämpfen Gefühl und Willen miteinander, wer ist stärker
und dennoch, alles geht von dem Körper, Geist und Seele aus.
Der Körper, Geist und die Seele ist stark, sind sie es nicht,
kommt man zu Fall,
genauso wenig können sich Gefühle, die Zweige,
der Wille, die Äste bilden,
wenn Körper, Geist und Seele schwach sind.
Unser Haupt ist oftmals gebeugt, wird geschüttelt,
aber steht immer wieder erhoben da,
es sei denn, dass der Kummer uns nicht mehr los läßt.
So wie manchmal ein starker Baum zur Seite gebeugt da steht.
Unser Körper, Geist und Seele aber, sind gerade, fest wie der
Stamm des Baumes!
Das Ganze ist geprägt von unserem Herzen, den Wurzeln,
die im Verborgenen liegen.
Sind diese frei, somit sichtbar, sind sie leicht zu verletzen!
Gräbt man sie aus, stirbt der Mensch sowie auch der Baum,
egal wie groß und prächtig er war!
Wie lange das Leben dauert hängt von der Pflege ab.
Wachsen wir glücklich auf, gedeiht alles prächtig.
Werden wir eingeengt, bekommen wir kaum Luft,
unser Körper, Geist und Seele verkümmern, sowie  unsere
Gefühle und unser Wille.
Das Herz hat keinen Platz sich zu entfalten.

© Inga Rothe

Ein Leben geht zuende  

Schwer atmend liegt sie ruhig da,
nimmt kaum noch etwas wahr.
Dennoch hat sie auch lichte Momente,
spricht von ihren Kindern und ihrer Rente.
Tiefe Falten gegraben in der alten Haut,
Jede von ihnen hat das Leben gebaut.

Fast 91 Jahre ist sie auf diese Welt,
nie sagte sie, das ihr etwas nicht gefällt.
Gott nahm ihr das Augenlicht,
auch hören kann sie fast nicht.
Trotz schwerer Zeiten und auch Jahre,
Niemals hörte ich eine Klage.

Fragt man sie, wie es geht,
lächelt sie zufrieden, als ob sie alles versteht.
Langsam geht es aber dem Ende zu,
sie atmet schwer, fragt, Ruth, bist es du?
Manchmal lasse ich sie in den Glauben,
will ihr einfach nicht den Frieden rauben!

Glücklich umfasst sie meine Hand,
weit ist es nicht mehr zum anderen Land!
Monate schon begleite ich sie,
aufgegeben hat sie sich nie.
Lange vorbei aber ist die Zeit,
in denen sie zum Spazierengehen war bereit.

Man sieht es ihr an, sie wird immer dünner,
erholen wird sie sich nimmer.
Wasser macht sich im Körper breit,
jeder weiß, bald ist es soweit.
Ein langes Leben geht zu ende,
ich kann nichts tun, reiche ihr nur meine Hände!
© Inga Rothe

   

Nachruf

Wieder ist ein Mensch gegangen,
von dem ich soviel Inspiration hab empfangen.
Sie starb am Todestag des Herrn,
allein, dabei hätte ich sie begleitet gern.
Kurz bevor sie 92 wurde, ein langes Leben,
sie hat mir viele Gedanken mit gegeben.
Ich sehe sie noch vor mir, voller Dankbarkeit
blind, fast taub und noch nicht zum Sterben bereit!
Nun ist sie doch angetreten den letzten Weg,
ich in Gedanken meine Hände in die ihren leg.
©by Inga Rothe

Letzte Worte

Du warst wie ein Strahl der Sonne,
dich anzusehen, beobachten, war eine Wonne.
Trotz deiner Krankheit lebtest du gerne,
ich höre dich heute noch lachen, wie aus weiter Ferne.
Du erschienst mir fröhlich wie ein gesundes Kind,
warst ein wenig keck, wie alle Kinder es sind.
Plötzlich aber bist du nicht mehr da,
ich fühle dich dennoch ganz nah!
Eine tiefe Trauer ist mein Herz,
du warst nicht mein Kind, aber gross ist der Schmerz!
Neun Jahre warst du alt,
dein zehnter Geburtstag wäre bald.
Niemand konnte wissen, wie lange es noch dauert,
wann der Tod kommt, der da lauert!
Vielen wirst du fehlen sehr,
dennoch ist es für uns schwer.
Wir haben dich geliebt kleine Johanna!

Die Lebenswiese
© by Inga Rothe 03

Warmes Licht den Körper durchströmt,
Von Ruhe und Entspanntheit verwöhnt.
Satte Farben der Natur, wohin man schaut!
Mensch und Tier eine Einheit, ganz vertraut!
Es gibt da keinen Streit, nur Frieden!
gleiche Meinungen, nicht grundverschieden.
So sehe ich die Wiese im anderen Leben
und das ist mein Ziel, von Gott gegeben!

 

Es war an einem Montag
© by Inga Rothe 2002

Es war an einem Montag, es ging mir immer noch nicht gut. Das Wochenende verbrachte ich faul auf dem Sofa liegend und dachte mir: "Was soll es, Montag werde ich es schon schaffen!" Mir ging es einfach schlecht, ich hatte keine Kraft irgend etwas anzufangen. Mein Zucker war total entgleist. Werte um 600 störten mich schon gar nicht mehr... Irgendwie war mir alles so egal. Ich war einfach nur noch fertig und kaputt! Leider ging das schon ziemlich lange so und nächste Woche würde ich mich aufrappeln, ganz bestimmt! Nur das wollte ich schon so lange.
Zwei Wochen sind vergangen, in dem ich kaum geschlafen hatte und wann ich in der letzten Woche das Bett gesehen habe, das weiß ich wirklich nicht! Ich fand es einfach schön, wenn alles ruhig ist in meinem Büro zu sitzen, zu schreiben und morgens zuerst da zu sein, wenn die ersten Kinder wach wurden.
Manchmal nickte ich dann auch nach dem Frühstück auf dem Sofa ein.
An diesem Montag nahm ich mich zusammen. Die Kinder waren zur Schule und ich putzte die Küche. Dann kam eine Bekannte, die mir sagte, wie schlecht ich aussehen würde. Ist das ein Wunder, wenn ich nie aus dem Haus gehe? Höchstens dreimal im Monat oder wenn Termine der Kinder anstehen. Mir fehlt eben die frische Luft! Oh ja, ich wußte ganz genau was mir fehlt, hatte aber keine Lust, an diesem Zustand etwas zu ändern.
Es reichte doch, wenn ich für die Kinder da bin, besser für sie funktioniere!
Nach dem ich nun meinen Haushalt fertig hatte, schaffte ich es nicht mehr den Wischeimer wegzutragen! Mir war so schlecht! Ich legte mich auf das Sofa, zum Glück hatten wir uns seit einiger Zeit angewöhnt, abends zu essen, da die Großen erst gegen 17 Uhr aus der Schule kamen. So konnte die beiden Jungen sich ein Brot machen. Ich aß nichts, von daher mußte ich auch nicht spritzen. Bernd, der seit einem Jahr bei mir wohnt, stellt auch keine Ansprüche und da er seinen Schlaf tagsüber nachholte, bekam er nicht viel mit.
Er stand gegen 15 Uhr auf und meinte, er müsse heute weg, um seine Patientin zu massieren.
Ausgerechnet heute dachte ich, denn er benutzt ja mein Auto und ich weiß, er kommt danach immer sehr spät zurück, da er noch zu seiner Tochter fährt.
Ich sagte kaum etwas, auch nicht, das ich so wahnsinnige Schmerzen bekam. Zuerst im Magen, das war, als hätte ich heiße Suppe getrunken! Dann die Niere, der Rücken! Ich mußte mich zweimal übergeben! Vielleicht doch eine Magen- und Darmgrippe? Inzwischen waren auch die Großen da und es ging mir immer schlechter. Gerlinde, frech wie immer, interessierte es kaum. Wenn ich sie um etwas bat, tat sie es unfreiwillig und meinte, wieso geht du nicht zum Arzt! Ich schlief dann auch immer wieder ein. Manchmal hatte ich das Gefühl Fieber zu haben, das ist aber sehr selten bei mir.
Die anderen Kinder waren sehr besorgt, aber ich konnte sie beruhigen.
Gegen 22 Uhr wurde es ganz schlimm, Gerlinde wollte den Krankenwagen kommen lassen, aber ich weigerte mich. Ich wollte erst einmal auf Bernd warten.
Der kam dann gegen 3 Uhr und tastete meinen Bauch besorgt ab, meinte es sei ein unklarer Bauch und vielleicht auch der Blinddarm! Er wollte mich auch in die Klinik bringen. Nein, das wollte ich nicht glauben, da habe ich ganz andere Dinge gehört, wenn das der Fall sein sollte! Mittlerweile ließen aber die Schmerzen nach und ich blieb auf dem Sofa liegen. Wenn der Arzt seine Praxis öffnet, wollte ich hin. Ich schlief dann auch endlich wieder ein. Nachdem die Kinder in die Schule gingen, war ich zu schlapp, um mich für den Arzt fertig zu machen. Ich legte mich also wieder hin. Mittags holte Bernd Brötchen, ich konnte aber kaum etwas essen, mir war immer noch schlecht. Gegen 17 Uhr sollte ich dann in die Praxis kommen, da ich kaum noch Schmerzen hatte, reichte mir das auch. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr, aber meine Tabletten waren alle und Bernd bestand darauf, das ich mit gehe, denn er hatte den Termin gemacht. Früher wollte ich auch nicht.
Als wir dort ankamen, schaute mich die Sprechstundenhilfe erschrocken an und meinte, ich solle mich hinlegen! Dann ging alles recht schnell. Per Ultraschall entdeckte man, das mein Blinddarm kurz vor dem Platzen war. Sofort ins Krankenhaus, meinte der Arzt, gleich mit Krankenwagen!
Nein, das wollte ich nicht, es gab da noch einige Vorbereitungen zu Hause! Bernd kannte mich ja, wenn ich nicht will, dann will ich nicht! Noch nicht!
Ich wundere mich jetzt noch über die Ruhe, die ich hatte. Zuerst meine Tasche packen, dann noch die Etiketten für die Vereinszeitung ausdrucken usw. Nun wurde Bernd beinahe ärgerlich, was ich noch alles zu tun hatte...
Gegen 19 Uhr trafen wir im Krankenhaus ein und um 21 Uhr war alles vorbei!
Bei der Visite erfuhr ich dann, noch 10 Minuten länger...
So schnell kann es gehen! Das ließ mich doch ins Grübeln geraten.
Dennoch weiß ich ganz genau. Der liebe Gott will mich noch gar nicht! Vielleicht war ich deswegen so ruhig.
Bernd hat sich um meine Kinder gekümmert und ich muß sagen, der hatte die im Griff, sogar meinen pubertären Igel!
Nun bin ich nach über zwei Wochen wieder zu Hause und es geht mir schon etwas besser. Mein Zucker ist gut eingestellt, um nicht zu sagen prima, aber das war bis gestern!
Wohl wissend, ich muß mein Leben ändern, aber nicht heute, ab nächste Woche....


 

                   

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